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Die vierte Runde des Finalturniers der FIDE Women's Grand Prix 2024/2025 war geprägt von schnellen Partien und riskanten Bauernopfern. Am Ende setzten sich jene durch, die das Opfer annahmen – wie Dzagnidze (mit Weiß gegen Tan) und Badelka (mit Schwarz gegen Salimova). Vaishali Rameshbabu hingegen, die einen Freibauern von Mariya Muzychuk ablehnte, musste sich mit einem Remis zufriedengeben.

Olga Badelka feiert gegen die Bulgarin Nurgyul Salimova ihren zweiten Sieg. In einem Italiener wählte Salimova mit Weiß eine Stellung mit einem isolierten Zentrumsbauern, opferte diesen früh und erhielt dafür beinahe ausreichende Kompensation in Form des Läuferpaars. Nach einer taktischen Schlacht im Zentrum um die Züge 19 bis 25 kam Salimova wieder ins Spiel. Die Stellung war ausgeglichen, doch unter Zeitdruck unterlief ihr ein Fehler, der Badelkas Dame entscheidend eindringen ließ. Ein wichtiges Comeback für Badelka nach zwei Niederlagen – sie steht nun bei 2 aus 4. Salimova hingegen bleibt sieglos und liegt mit nur einem Remis und drei Niederlagen auf dem letzten Platz der Tabelle.

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Die vielleicht schönste Partie des Tages gelang Nana Dzagnidze gegen die ehemalige Weltmeisterin Tan Zhongyi. Dzagnidze spielte aggressiv und taktisch beeindruckend und liegt nach diesem Sieg nun auf dem dritten Platz. Nach drei langen Remispartien ein verdienter Erfolg für Dzagnidze, die nun 2,5 aus 4 Punkten aufweist. Tan, die mit zwei Siegen gestartet war, musste ihre zweite Niederlage in Folge hinnehmen und liegt nun bei 50 Prozent.

In der wichtigsten Partie des Tages sorgte Alexandra Kosteniuk mit der Französischen Verteidigung für eine frühe Überraschung gegen Anna Muzychuk. In der Winawer-Variante wählte Muzychuk mit dem frühen 5.Dg4 eine seltene Fortsetzung. Kosteniuk wich im sechsten Zug von den populärsten Varianten ab und entschied sich für 6...d4 – einen Zug, der auf Topniveau selten zu sehen ist. Nur wenige Züge später unterlief ihr nach 25 Minuten Bedenkzeit ein schwerer Fehler. Muzychuk nutzte ihre Chance, gewann einen Bauern und verwertete den Vorteil im Damenendspiel sicher zum Sieg. Ein äußerst wichtiger Erfolg, durch den Anna Muzychuk nun als alleinige Spitzenreiterin dasteht. Kosteniuk bleibt bei 1,5 aus 4 Punkten.

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Vaishali Rameshbabu konnte in allen bisherigen Partien überraschen. Diesmal jedoch, im Duell gegen Mariya Muzychuk, war es wohl sie selbst, die überrascht wurde: In einer populären Variante der Sweschnikow-Sizilianischen Verteidigung hatte sie früh die Möglichkeit, einen Bauern zu gewinnen, ließ diese jedoch ungenutzt. Im weiteren Verlauf übte Muzychuk Druck am Damenflügel aus, entschied sich schließlich jedoch überraschend für ein Remis durch dreifache Stellungswiederholung. Vaishali liegt mit drei Punkten nur einen halben Zähler hinter der führenden Anna Muzychuk. Die ehemalige Weltmeisterin Mariya Muzychuk steht bei 1,5 aus 4 – mit einer Niederlage und drei Unentschieden.

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Lela Javakhishvili vergab ein ausgeglichenes Endspiel und verlor gegen Zhu Jiner eine Partie, die zunächst wie ein frühes Remis aussah, sich aber letztlich zur längsten des Tages entwickelte.

Paarungen der 5. Runde, Beginn heute 15:00:

Mariya Muzychuk – Nana Dzagnidze
Zhu Jiner – Vaishali Rameshbabu
Olga Badelka – Lela Javakhishvili
Alexandra Kosteniuk – Nurgyul Salimova
Tan Zhongyi – Anna Muzychuk

Live Kommentierung:

Veronika Exler verabschiedet sich nach der gestrigen vierten Runde aus dem Team der Kommentatorinnen und Kommontatoren. Angelika Valkova wird ihren Platz einnehmen und heute mit Felix Blohberger moderieren. Am Sonntag und Dienstag wird dann auch Schachlegende Vishy Anand das Team verstärken.

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Über das Turnier:

Das Turnier in Großlobming ist das Finale einer Serie von sechs Turnieren im Rahmen des Frauen-Grand-Prix-Zyklus 2024/2025.

Format: Zehn Spielerinnen treten in einem Rundenturnier (9 Runden) gegeneinander an. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für die ersten 40 Züge, anschließend 30 Minuten für den Rest der Partie. Ab dem ersten Zug gibt es einen Zeitzuschlag von 30 Sekunden pro Zug.

Preisgeld: 120.000 €, verteilt auf zehn Teilnehmerinnen je nach Platzierung (siehe Reglement).

Weitere Informationen zur Veranstaltung: [womengrandprix.fide.com](https://womengrandprix.fide.com/)

 

Über die Women's Grand Prix-Serie:

Die FIDE Women's Grand Prix (WGP) Serie 2024/25 zählt zu den bedeutendsten Turnierserien im internationalen Frauenschach. In ihrer siebten Saison bildet sie einen zentralen Qualifikationspfad zu den Kandidatenturnieren.

Die Serie umfasst sechs Turniere, die in verschiedenen Ländern ausgetragen werden: Georgien, Kasachstan, Monaco, Zypern, Indien und Österreich.

Das Punktesystem fördert nicht nur Einzelsiege, sondern auch konstante Leistungen über die gesamte Serie. Jede Spielerin darf an drei der sechs Turniere teilnehmen.

Die zwei besten Spielerinnen der Gesamtwertung qualifizieren sich für das Kandidatenturnier 2026. Die Siegerin dieses Turniers wird Herausforderin der amtierenden Weltmeisterin Ju Wenjun, die ihren Titel im Jahr 2025 erfolgreich gegen Tan Zhongyi verteidigte.

Spannung und Dramatik prägten den dritten Tag der sechsten und letzten Etappe des FIDE Grand Prix der Frauen 2024/2025. In drei der fünf Partien kam es zu gegenseitigen Rochaden – oft ein Zeichen für kampfbereite Spielerinnen. Am Ende des Tages endeten vier Partien mit einer Siegerin.

Anna Muzychuk bezwang Olga Badelka mit den schwarzen Steinen und teilt sich nun die Tabellenführung mit Vaishali, nachdem die Inderin gegen Nana Dzagnidze ein Remis erzielte. Alexandra Kosteniuk stoppte Tan Zhongyi mit einer souveränen Vorstellung, während Zhu Jiner mit einem Sieg über Nurgyul Salimova den letzten Platz an ihre Gegnerin abgab.

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Als Erste punktete Lela Javakhishvili aus Georgien, die im klassischen Schach weiterhin ungeschlagen gegen die ehemalige Weltmeisterin Mariya Muzychuk bleibt. Letztere patzte in einem Italiener, wodurch Schwarz die Initiative übernehmen und sich eine komfortable Stellung aufbauen konnte. Javakhishvili nutzte ihre Chance und errang ihren vierten Sieg bei sieben Remis gegen Muzychuk – eine Bilanz, die sie wohl zu einer unangenehmen Gegnerin für die Ukrainerin macht.

Vaishali Rameshbabu setzte ihre starke Form fort und überraschte Dzagnidze mit einer Nebenvariante im Sizilianer. Nach einem komplexen Mittelspiel verflachte die Stellung zu einem ausgeglichenen Endspiel, in dem Schwarz im Zentrum Druck ausübte. Nach einer dreifachen Stellungswiederholung im 40. Zug einigten sich die Spielerinnen auf Remis.

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Olga Badelka überraschte Anna Muzychuk mit einem frühen Damenfianchetto. Trotz des Überraschungsmoments geriet sie leicht ins Hintertreffen. Sie spielte jedoch mutig und suchte aktiv nach Ausgleichsmöglichkeiten. Ein Patzer im Mittelspiel verschaffte Muzychuk die Initiative, die sie zunehmend ausbaute. Im Endspiel hatte die Ukrainerin einen Mehrbauern im Zentrum. Obwohl Badelka Raum für Gegenspiel erhielt, konnte sie ihre Chancen nicht nutzen. Im Leichtfigurenendspiel setzte sich Muzychuk schließlich durch und gewann nach 50 Zügen. Damit führt sie nun gemeinsam mit Vaishali – eine Position, die sie halten muss, um ihre Chancen auf den Gesamtsieg der Grand-Prix-Serie 2024/2025 und die Qualifikation für das Kandidatenturnier zu wahren.

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Die letzten beiden Partien des Tages mündeten jeweils in ein Damenendspiel. Alexandra Kosteniuk nutzte ihren Vorteil konsequent und brachte Tan Zhongyi deren ersten Punktverlust im Turnier bei. Mit diesem Sieg kämpft sich Kosteniuk nach ihrer Auftaktniederlage gegen Badelka zurück zur 50-Prozent-Marke. In der letzten Partie bestrafte Zhu Jiner einen Fehler von Nurgyul Salimova im 28. Zug und verwandelte den Vorteil im Damenendspiel sicher zu ihrem ersten vollen Punkt im Turnier.

Vor Beginn der Runde präsentierte Michael Stöttinger, Präsident des Österreichischen Schachbundes, die Trophäen für die Siegerinnen. Die handgefertigten und -bemalten Porzellanfiguren in Pferdeform stammen von Augarten, einem der renommiertesten Porzellanhersteller Österreichs, und haben einen Gesamtwert von 10.000 Euro.

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„Augarten ist ein typisch österreichisches Produkt, und Pferde sind das perfekte Symbol für Kraft und Schnelligkeit. Der Springer ist dynamisch und unberechenbar – selbst ein Meister kann eine Gabel übersehen! Deshalb haben wir die berühmten Augarten-Pferde für unsere Trophäen gewählt“, erklärte Stöttinger.

Augarten wurde 1718 gegründet und zählt zu den ältesten Porzellanmanufakturen Europas. Das Unternehmen stattete bereits österreichische Staatsbankette, Botschaften sowie die Amtsräume des Bundespräsidenten und des Bundeskanzlers mit Porzellan aus.

 

Paarungen der vierten Runde, Beginn heute um 15:00:

Nana Dzagnidze – Tan Zhongyi
Anna Muzychuk – Alexandra Kosteniuk
Nurgyul Salimova – Olga Badelka
Lela Javakhishvili – Zhu Jiner
Vaishali Rameshbabu – Mariya Muzychuk

Zwischenstand:

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Der Frauen-Grand-Prix im G'Schlössl Murtal beginnt mit einer faustdicken Überraschung aus österreichischer Sicht: Die Neo-Österreicherin Olga Badelka bezwingt in einer hart umkämpften Partie die zwölfte Schachweltmeisterin Alexandra Kosteniuk. Die gebürtige Russin – ehemalige Weltmeisterin, Olympiasiegerin und Schnellschachweltmeisterin – zählt zu den erfolgreichsten Spielerinnen aller Zeiten und tritt seit 2023 für den Schweizer Verband an. Gerade im Duell mit unseren Lieblingsnachbarn schmeckt dieser Erfolg besonders süß.

„Das Brett brennt!“ – so bezeichnet man Schachpartien dieser Art. Die Österreicherin zeigt sich von Beginn an kampflustig: Bereits im sechsten Zug opfert sie einen Bauern, drei Züge später sogar einen zweiten – und erhält dafür starke Kompensation auf den schwarzen Feldern. Im Mittelspiel gewinnt sie eine Qualität, verliert jedoch einen dritten Bauern und muss weiter um Vorteil ringen. In beiderseitiger Zeitnot gelingt ihr schließlich nach einem Fehler Kosteniuks ein entscheidender taktischer Schlag – der Auftaktsieg ist perfekt.

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„Ich bin sehr glücklich und fühle mich gut. Gegen diese Gegnerinnen spielt man am besten unbeschwert – und das ist mir heute sehr gut gelungen“, so die überglückliche Olga Badelka.

Ebenfalls sensationell im Murtal: Zum ersten Mal wird ein Schachturnier der Weltelite in einem Glashaus ausgetragen. Die Bilder und Videos aus dem Murtal sorgen weltweit in der Schachszene für Furore – eine hervorragende Werbung für Schach und die Obersteiermark!

Einen gelungenen Auftakt im Kampf um den Turniersieg und um die Gesamtwertung der Serie feiert auch WM-Finalistin Tan Zhongyi. Sie besiegt mit Schwarz ihre Landsfrau Zhu Jiner. Den dritten Sieg des Tages erringt die Inderin Vaishali Rameshbabu gegen die Bulgarin Nurgyul Salimova, mit 21 Jahren die jüngste Teilnehmerin im Feld.

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Wenig überraschend endet die Partie der ukrainischen Muzychuk-Schwestern Mariya und Anna frühzeitig mit einer Punkteteilung. Auch zwischen den Georgierinnen Lela Javakhishvili und Nana Dzagnidze gibt es ein Remis – allerdings in der längsten Partie des Tages. Dzagnidze gelingt es im Turmendspiel nicht, ihren Mehrbauern zum Sieg zu verwerten.

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Die 2. Runde beginnt heute um 15:00 Uhr mit folgenden Paarungen:

Nana Dzagnidze – Alexandra Kosteniuk
Tan Zhongyi – Olga Badelka
Anna Muzychuk – Zhu Jiner
Nurgyul Salimova – Mariya Muzychuk
Lela Javakhishvili – Rameshbabu Vaishali

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In der zweiten Runde der letzten Station des FIDE Women's Grand Prix (WGP) 2024/2025 feiern Vaishali Rameshbabu und Tan Zhongyi jeweils ihren zweiten Sieg und legen damit einen perfekten Start ins Turnier hin.

Indiens Hoffnung Vaishali zeigte die konstanteste Leistung der Runde und hatte die Partie gegen Javakhishvili stets fest im Griff. In einem „reversed“ Grünfeld-Inder erhöhte Vaishali mit Schwarz den Druck stetig. Trotz heftiger Gegenwehr brach Javakhishvili schließlich ein und gab nach 39 Zügen auf.

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In der zweiten entscheidenden Partie des Tages hatte Tan Zhongyi Glück gegen die junge österreichische Vertreterin Olga Badelka. Obwohl sie mit den weißen Steinen spielte, unterlief der ehemaligen Weltmeisterin früh in der Partie ein Fehler, der sie einem verheerenden Angriff aussetzte. Zu ihrem Glück zögerte Badelka im entscheidenden Moment. Trotz Zeitnot gelang es Tan, den Spieß umzudrehen und den Sieg davonzutragen.

Die längste Partie des Tages – sie dauerte fünf Stunden – wurde zwischen Anna Muzychuk und Zhu Jiner gespielt. In diesem frühen Duell zweier Turnier- und Grand-Prix-Siegkandidatinnen überraschte Zhu ihre Gegnerin in einem Spanier, schwächelte dann jedoch im Mittelspiel. Trotz beiderseitiger Ungenauigkeiten nutzte Muzychuk einen späten Fehler, um diese Schlüsselpartie zu gewinnen. Die Ukrainerin liegt nun mit 1,5 Punkten auf dem dritten Platz, während die topgesetzte Zhu als einzige Spielerin ohne Punkte nach zwei Runden auf dem letzten Platz steht.

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Alexandra Kosteniuk geriet in ihrer Partie gegen Nana Dzagnidze stark unter Druck, konnte jedoch eine schwierige Stellung sehenswert retten. Mariya Muzychuk und Nurgyul Salimova trennten sich in einem Rossolimo-Sizilianer nach einer Zugwiederholung in Zeitnot remis.

Paarungen der 3. Runde, Beginn heute um 15:00 Uhr, Live-Übertragung 15:15:

Vaishali Rameshbabu – Nana Dzagnidze
Mariya Muzychuk – Lela Javakhishvili
Zhu Jiner – Nurgyul Salimova
Olga Badelka – Anna Muzychuk
Alexandra Kosteniuk – Tan Zhongyi

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wk, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel

Es kommt nicht oft vor, dass ein Elite-Schachturnier auf dem Gelände eines kleinen Schlosses stattfindet und die Eröffnungszeremonie mit einer Blaskapelle, gutem Wein und Spielern in lokaler Tracht beginnt. Doch in Großlobming, Österreich, begann die letzte Etappe des FIDE-Grand-Prix der Frauen genau so.

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Michael Stöttinger, Mastermind der Veranstaltung und Präsident des Österreichischen Schachbundes, wollte unbedingt eine Eröffnung, die die Präzision und das Flair widerspiegelt, die man oft mit dem Gastgeberland verbindet: kreativ, maßvoll, gut geplant und akribisch ausgeführt.

„Dies ist ein großartiges Ereignis für Österreich und für das Frauenschach, und wir freuen uns, Gastgeber zu sein. Es ist die erste große Veranstaltung, die wir organisieren, da wir das Schach der österreichischen Öffentlichkeit näherbringen und mehr für das Spiel tun wollen“, sagte Michael Stöttinger.

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Im Namen von FIDE-Präsident Arkady Dvorkovich begrüßte FIDE-COO Sava Stoisavljevic (im Bild 2. v. r.) die Spielerinnen und blickte auf die Grand-Prix-Saison 2024/25 zurück: „Als eine von mehreren Frauen in leitenden Positionen innerhalb der FIDE freue ich mich, dass die Organisation die Bedeutung des Frauenschachs anerkennt und den Spielerinnen mehr Unterstützung und Sichtbarkeit bietet. Aber – und ich spreche auch als Frau – ich weiß, dass es noch viel zu tun gibt. In den vergangenen zehn Monaten hat der Frauen-Grand-Prix die ganze Welt bereist, um für das Schach zu werben und gleichzeitig die wichtige Rolle der Frauen in unserem Sport hervorzuheben. Von Georgien über Kasachstan, Monaco, Zypern bis nach Indien haben die Anwesenheit und die Leistungen dieser Spielerinnen ihren Einfluss auf die höchsten Ebenen des Schachs eindrucksvoll unterstrichen.“

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Das Turnier findet in der südösterreichischen Gemeinde Großlobming auf dem Gelände eines Herrenhauses aus dem 19. Jahrhundert in der Nähe der Formel-1-Rennstrecke Red Bull Ring statt.

Die sechste und letzte Etappe des Frauen-Grand-Prix wird nicht nur die Siegerin der Serie ermitteln, sondern auch die beiden besten Qualifikantinnen für das Kandidatinnenturnier 2026.

Zum ersten Mal überhaupt wird ein Schachturnier dieser Klasse in einem Glashaus gespielt! Das sorgt einerseits natürlich für spektakuläre Bilder und Videos, andererseits ist die Zulassung von Besuchern eine große Herausforderung, insbesondere auch für die Umsetzung der Anti Cheating Massnahmen.

Um den regionalen Schachfans dennoch einen Live - Besuch der Veranstaltung möglich zu machen wird es am Dienstag, 13. Mai, zur 7. Runde, einen Besuchertag geben. An diesem Tag ist auch der XV. Schachweltmeister Viswanathan Anand anwesend und wird gemeinsam mit Felix Blohberger und Angelika Valkova die Partien kommentieren.

Da auch am Besuchertag die Zahl der Gäste limitiert werden muss, bittet der Veranstalter um Anmeldung für kostenlose Tickets unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die maximal mögliche Anzahl an Besuchern erhält eine Teilnahmebestätigung per Email.

Die erste Runde beginnt am Dienstag, dem 6. Mai, um 15 Uhr Ortszeit.

Paarungen der 1. Runde:

* Lela Javakhishvili – Nana Dzagnidze
* Vaishali Rameshbabu – Nurgyul Salimova
* Mariya Muzychuk – Anna Muzychuk
* Zhu Jiner – Tan Zhongyi
* Olga Badelka – Alexandra Kosteniuk

 

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wk, Text: FIDE, Fotos: FIDE - Przemysław Nikiel

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